Benjamin Helg ist 17 Jahre alt und im zweiten Lehrjahr als Polymechaniker. Neben seinem Alltag in der Werkstatt ist er oft auf dem Skateboard in den Bergen unterwegs, spielt Schlagzeug oder engagiert sich fürs Klima im Klimastreik Zürich.
Warum hast du diesen Beruf ausgewählt und wieso wolltest du ihn an der ETH Zürich erlernen?
Einer der ausschlaggebenden Punkten war, dass ich etwas Handwerkliches machen wollte. Ebenfalls haben mich die grossen CNC-Maschinen fasziniert. Das innovative und motivierte Forschungsumfeld bewegte mich schlussendlich meine berufliche Laufbahn an der ETH Zürich zu starten.
Wie war der Bewerbungsverlauf?
Nach einer ersten Informationsveranstaltung wäre der nächste Schritt das praktische kennenlernen in Form einer Schnupperlehre gewesen, die ich leider aufgrund eines Armbruchs absagen musste. Deswegen wurde ich direkt zur Selektionsschnupperwoche mit einem anschliessenden Bewerbungsgespräch eingeladen.
Wie sieht dein Alltag normalerweise aus? Was sind deine Hauptaufgaben?
Zu 95% bekommen wir unsere Aufträge anhand einer Zeichnung. Die restlichen 5% sind nacharbeiten oder kleinere Arbeiten die mündlich besprochen worden sind. Wenn nicht vom Vortag noch Aufträge offen sind, bespreche ich kurz mit meinem Berufsbildner was heute ansteht und arbeite eine Zeichnung nach der anderen anhand ihrer Priorität ab. Dies geschieht an den verschiedensten Maschinen. Die Hauptarbeiten sind Drehen, Fräsen und Bohren, konventionell sowie auch auf Computergesteuerten (CNC) Maschinen.
Wie sieht dein Alltag in dieser aussergewöhnlichen Lage aus? Arbeitest du vor Ort oder im Home Office? Was sind zurzeit deine Hauptaufgaben?
Als Mechaniker ist das Home Office sicher nicht etwas alltägliches. Momentan sind es vor allem theoretische Arbeiten die wir zu Hause machen. Zudem haben wir uns mit dem 3D-Zeichnen genauer auseinandergesetzt. Auch bin ich mich auf die diesjährigen Teilprüfungen am Vorbereiten. Hier ein Lob an die Berufsbildung, die sich wirklich Mühe gibt, die Lernenden mit spannenden Arbeiten zu beschäftigen. Dies ist nicht selbstverständlich!
Wie funktioniert das Home Schooling?
Der Schulunterricht geht fast wie gewohnt weiter, ausser dass alles nur noch zweidimensional auf dem Bildschirm ist. Wir haben Prüfungen, Vorträge und erhalten Ende Jahr auch in jedem Fach eine Note im Zeugnis. Während der Lektion ist es aber mehr ein selbständiges Arbeiten und nicht wie im Klassenzimmer, dass der Lehrer oder die Lehrerin vorne steht und etwas erklärt. Trotzdem sind die Lehrpersonen während der Lektion verfügbar für allfällige Fragen. Gewisse machen auch Erklärungsvideos, die einem helfen ein neues Thema zu verstehen.
Wie motivierst du dich in Zeiten wie diesen?
Das ist für mich nicht sehr schwierig. Ich schnappe mein Skateboard und gehe ein paar Stunden nach draussen. Dort kann ich mich auspowern und gewinne neue Energie, wieder an den Computer zu sitzen.
Was macht für dich die ETH Zürich aus?
Die ETH Zürich ist für mich ein riesiger Pool von Menschen, die motiviert sind zu lernen, zu forschen und etwas zu erreichen. Es macht mir Spass in einem Umfeld zu arbeiten, bei dem man die Motivation so spürt.