Michel Philipona ist seit dem 1. April 2020 Berufsbildungsverantwortlicher für die Lernenden Interactive Media Design. Seine Hobbys sind Mountainbiking und Fotografie. Er hört auch sehr gerne Musik – in Stereo und bester Qualität.
Herr Philipona, wie sind Sie zur Berufsbildung gelangt?
Ich komme aus der visuellen Gestaltung. Nach der Ausbildung zum Grafiker an der Schule für Gestaltung in Biel war ich in verschiedenen Kommunikationsagenturen tätig. Ich habe Projekte im Bereich Markenentwicklung, Corporate Design und Werbung betreut. In die Berufsbildung bin ich als «externer Trainer» reingerutscht.
Beschreiben Sie kurz die Ausbildung zum Interactive Media Designer/in
Interactive Media Design ist ein gestalterischer Beruf mit einer ausgeprägten technischen Seite. Die Fähigkeit, Medien in all ihren Facetten wahrzunehmen und diese in Zusammenarbeit mit Spezialisten und Kunden realisieren zu können, soll das Resultat der Lehrzeit sein.
Erzählen Sie uns von Ihrer Abteilung, der Ausbildung der Lernenden an der ETH und deren Hauptaufgaben
Die Gruppe Publishing ist innerhalb von Print + Publish angesiedelt. Sie erstellt Kommunikationsmittel vom klassischen Druckerzeugnis bis zum rein digitalen Produkt. Die Mitarbeitenden von Publishing beraten und begleitet ETH-Kunden von der Idee bis zur Umsetzung.
Zu Publishing gehören drei Mitarbeitende aus den Bereichen Print, Medienvorstufe, Computer- und Netzwerkadministration. Mit der Berufsbildung Interactive Media Design fördert die Gruppe Publishing die Digitalisierung.
Hier komme ich ins Spiel: Als Berufsbildner begleite ich ab August 2020 zehn Lernende IMDs. Sie sind Teil eines praktischen und dynamischen Wissenspools, der sie ausbildet, zu dem sie aber auch selber schon beitragen.
Die 4-jährige Lehrzeit bei Publishing ist sehr vielfältig. Der Erwerb von Kompetenzen in der visuellen Gestaltung spielt eine wichtige Rolle. Dazu gehören Illustration, Animation, Foto, Video, Schnitt und Web- und Appdesign.
Beim Web- und Appdesign geht es einerseits um das funktionale Design – das sind die Interaktionen die man auf einem Gerät ausführen kann (IxD) – andererseits um das visuelle Design – wo festgelegt wird, wie es auf der Benutzeroberfläche aussieht (UX). Mit den Lernenden arbeiten wir auf eine grosse Selbständigkeit hin – von der Beratung bis hin zur Realisierung.
Auf der ebenfalls sehr wichtigen technischen Seite üben die IMDs den Umgang mit Gestaltungsprogrammen, Kameras, Computern, Netzwerken und Informationskanälen aller Art.
Typische wiederkehrende Aufgaben innerhalb der ETH sind z. B. die Portraitfotografie von Mitarbeitenden, Eventfotografie, Illustration, das Erstellen von Websites und das Bereitstellen von digitalen und analogen Medien im Corporate Design der ETH. IMDs absolvieren ein externes Praktikum und sind während eines halben Jahres Teil der Agentur Young’n’Rising
Auch das Vermitteln von Fachwissen unter den Lehrjahren ist ein wichtiger Punkt. Die älteren Lernenden sind die Vorbilder für die jüngeren.
Zusammenfassend lernen IMDs digital/interaktive Projekte vorzubereiten, zu konzipieren, zu gestalten, zu spezifizieren und umzusetzen – mit allem was dazu gehört.
Die IMDs sind eher Generalisten als Spezialisten. Die Ausbildung soll die Lernenden befähigen, Entscheide für ihren weiteren Weg zu treffen: Via angehängter Berufsmaturität an die Fachhochschule, als wertvolle Mitarbeiter*in in der Kommunikationsbranche auf Agentur oder Unternehmensseite oder als selbstständige*r Dienstleister*in.
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