Die Lehrlabore der ETH Zürich unterstützen wir die Lernenden bei der Vertiefung des theoretischen Wissens und der Entwicklung praktischer Fähigkeiten und fördern so ein optimales Lernumfeld. Die gut ausgestatteten Lehrlabore tragen zur hohen Qualität der Grundausbildung bei und bieten den Lernenden eine Grundlage für ihre berufliche Zukunft.
Heute werden wir das Lehrlabor der Physiklaborant:innen besuchen. Das Interview führen wir mit Cornel Andreoli, dem Berufsbildungsverantwortlichen für Physiklaborant:innen EFZ.
Wie bist du zur Berufsbildung gekommen?
Ich habe an der ETH die Lehre als Physiklaborant EFZ abgeschlossen und seitdem als Physiklaborant in der Forschung gearbeitet. An der Universität Zürich hatte ich die Gelegenheit, ab und zu Lernende aus dem 3. oder 4. Lehrjahr von der ETH zu betreuen.
Wie sieht der typische Alltag eines Lernenden im Lehrlabor aus?
Wir kommen alle mehr oder weniger um die gleiche Zeit ins Büro, sitzen dann zusammen am grossen Tisch und ich beginne meistens mit einem Theorieinput. Entweder werden noch Fragen von gestern geklärt oder es gibt einen Theorieteil zu neuen Aufgaben. Danach können die Lernenden selbstständig anfangen, Versuche aufzubauen, zu messen oder Elektronik zusammenzufügen.
Auf was dürfen sich die Lernenden besonders freuen?
Alle meine Grundlagenkurse sind abwechslungsreich, wir machen fast jeden Tag etwas anderes. Ich möchte die Kurse stets mit viel Spass und Elan vermitteln. Auch die theoretischen Aufgaben sind so konzipiert, dass der Spass für die Lernenden nicht zu kurz kommt.
Was ist dir an der Ausbildung besonders wichtig?
Mir ist es sehr wichtig, dass ich mir Zeit für meine Lernenden nehme und ihnen beibringe, mit der Zeit selbstständig zu arbeiten. Als Physiklaborant:in arbeitet man sowieso selbstständig, aber ich möchte auch, dass die Lernenden schon bei der Aufgabenstellung selbst mitdenken und sie eigenständig interpretieren und verstehen. Ebenfalls sehr wichtig ist mir eine gute Lernatmosphäre für einen guten Unterricht.
Kannst du mir etwas über die Geschichte des Lehrlabors erzählen?
Ich bin seit 2008 zuständig für das Lehrlabor der Physiklaboranten. Früher war es in einer Baracke gegenüber dem HIT-Gebäude. Seit 2005 sind wir nun im Gebäude HPF, in der ehemaligen Glasbläserei. Örtlich gab es danach keine grossen Veränderungen mehr, aber der Inhalt des Lehrablaufs hat sich verändert.
Was hebt die ETH Zürich deiner Meinung nach von anderen Lehrbetrieben ab?
Wir bieten Physiklaborant:innen eine breite und solide Grundausbildung und verfügen über eine gute Infrastruktur. Was ich auch schön finde ist, dass die Lernenden ihre ersten beiden Lehrjahre im Lehrlabor bzw. in der Lehrwerkstatt arbeiten und erst danach in verschiedene Labore gehen. Während der Ausbildung können die Lernenden in drei bis vier unterschiedlichen Labore aktiv in der Forschungsgruppe mitarbeiten. Die Lernenden sind bei uns gut aufgehoben, werden intensiv betreut und lernen sehr viel.
Zum Schluss: Was rätst du in Sachen Bewerbung? Worauf achtest du besonders und gibt es absolute «No-Gos» in einer Bewerbung?
Ich mag es, wenn Jugendliche breit interessiert sind, also zum Beispiel schon verschiedene Schnupperlehren, etwa als Polymechaniker:in, Elektroniker:In oder Ähnliches, absolviert haben. Auch bei den Hobbys ist es schön, wenn sie unterschiedliche Interessen zeigen.
Ein No-Go für mich ist es, wenn die Bewerbung nicht selbst verfasst, sondern von den Eltern oder Lehrern diktiert wurde.
Wir hoffen, dass du etwas Neues über das Labor der Physiklaborant:innen kennengelernt hast und in der nächsten Story erfährst du etwas über das Lehrlabor der Laborant:innen Fachrichtung Biologie.
Autor: Eddy Chen, kaufmännischer Praktikant EFZ