Aus Sicht des Berufsbildners – Konstrukteur/in EFZ

Wädi Bachmann hat direkt nach der Konstrukteurlehre ein Studium als Maschineningenieur HTL abgeschlossen . Seit dieser Zeit bildet er Konstrukteurlernende aus, das sind mittlerweile mehr als 20 Jahre. Seine Hobbies sind unter anderem Biken, Kajaken, Klettern, mit dem VW-Büssli reisen/campen und mit seinen Hunden trainieren.

Herr Bachmann, stellen Sie Ihre Abteilung kurz vor:

Das Ingenieurbüro plant, entwickelt und konstruiert Forschungsanlagen hauptsächlich für unsere Gruppen im D-PHYS, aber auch für andere Institute. Wir erstellen werkstattgerechte Detailzeichnungen und beschaffen anschliessend sämtliche Fertigungs-​ und Kaufteile. Danach, falls gewünscht, übernehmen wir die Montage, Inbetriebnahme und führen auch Testreihen durch. Wir bieten aber auch Konstruktionsberatung an, klären Materialfragen, und führen technische Berechnungen und FEM-​Strukturanalysen durch.

Ich leite den Betrieb und bilde mit Marcel Baer noch zwei Lernende aus. Unser Büro liegt direkt vis-à-vis der Zentralwerkstatt. So können wir unkompliziert und schnell unsere 3D Entwicklungen mit der Werkstatt besprechen und optimieren.

Was sind die Hauptaufgaben der Lernenden?

Nach einem Jahr üK-Ausbildung kommen die Lernenden mit einem guten Grundlagenwissen ins Ingenieurbüro. Im 2.Lehrjahr werden hauptsächlich die Skills für die TP gefestigt. Das beinhaltet einerseits fertigungsoptimierte Part-Erstellung inklusive der werkstattgerechten Drawings. Weiter werden sie in die Grundlagen des Projektmanagements eingeführt. Nach der Teilprüfung im 3. und 4. Lehrjahr projektieren sie selbständig Aufträge, meistens für unsere Vorlesung. Dies beinhaltet neben der Terminplanung und Kostenabschätzung hauptsächlich die vier Phasen eines Projektes: Analyse der Situation, Konzepterarbeitung und Beurteilung, Entwerfen der 3D-Konstruktion und dessen Ausarbeitung mit Kontrolle.

Was für Erwartungen haben Sie an einen Lernenden?

Da wir ein sehr kleines Büro sind, welches hauptsächlich Produktivaufträge bearbeitet, ist es wichtig, dass ein Lernender eine hohe Sozial- und Selbstkompetenz mitbringt. Aufgrund der flachen hierarchischen Strukturen und vielschichtigen Interessen/Projekte der ETH, ist es wichtig, dass ein Lernender die zu erledigenden Arbeiten erkennt, sie zielgerichtet löst und beurteilt.

Bezüglich Fach- und Methodenkompetenz können wir mit unseren Projekten aus dem Vollen schöpfen. Diese entsprechen in der Regel genau dem Wissensstand des Lernenden. So kann die erlernte Theorie 1:1 in die Praxis umgesetzt werden. Viele Fragen oder theoretische Unklarheiten klären sich damit von selbst. Mit wachsendem Schwierigkeitsgrad der Projekte entwickelt sich der Lernende im 4. Lehrjahr so zu einem wertvollen produktiven Mitarbeiter.

Was sind die ‘Keylearnings’ Ihrer Abteilung?

Neben einer breiten Fach- und Methodenkompetenz erlernen/erkennen sie was es braucht um Projekte erfolgreich abzuschliessen.

Was macht die ETH Zürich für Sie aus?

Forschungsanlagen zu entwickeln bedeutet für mich Engineering auf Formel 1 Niveau. Die Anlagen werden manchmal bis zu den Grenzen ausgelotet. Da wir stets Prototypen entwickeln ist auch die Problemstellung immer wieder neu und abwechslungsreich.  Für mich ist dies der perfekte Job, welcher mir sehr viel Freude bereitet. Somit könnte ich meine Arbeit auch noch zu meinen Hobbies zählen.

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