Daniel stammt aus Eritrea und ist 27 Jahre alt. Am 25. Juli 2017 ist er aus Italien in die Schweiz eingereist. Um in der Schweiz bleiben zu können, musste er zwei Interviews bewältigen, die für ihn zum Glück erfolgreich verlaufen sind. Sein Ziel ist es später in der Pflege zu arbeiten. Um dieses Ziel zu erreichen, muss Daniel eine Theorieprüfung mit dreimonatiger Vorbereitungszeit und anschliessend eine sechsmonatige praktische Ausbildung absolvieren. Den ersten Schritt in die Richtung seines Traumberufes hat er mit der sensationell bestandenen Theorieprüfung bereits gemacht, wozu wir ihm ganz herzlich gratulieren. Um sich weiter auf die Tätigkeit in der Pflege vorzubereiten, absolviert er momentan einen Kurs beim Schweizerische Roten Kreuz.
Nataljia Lakic und ich, Phil Burri, haben Daniel während zwei Monaten jeweils einmal pro Woche in seinem Lernprozess begleitet. Wir brachten ihm die wichtigsten Open Office-Funktionen näher, was ihm in Zukunft im Alltag und beim Schreiben von Bewerbungen weiterhelfen soll.
Bei unserem letzten Meeting duften wir Daniel dann noch einige Fragen stellen:
Wie war es für dich, dass die Nachhilfelektionen über Zoom stattgefunden haben?
Ich fand es sehr schön und wollte mich nochmals bedanken dafür. Am Anfang war es sehr schwierig für mich, da ich nicht wusste, wie ein Laptop funktioniert.
Was hast du aus unseren Lernsessions mitgenommen / gelernt?
Wie man eine Bewerbung schreiben kann, habe ich am meisten mitgenommen.
Gibt es einen Moment, den du speziell in Erinnerung behältst?
Als du mir zeigtest, wie man die Bilder vom Handy in den Laptop speichern kann.
Was war die grösste Herausforderung für dich?
Die Tabulatorfunktion, speziell beim Lebenslauf.
Was ist dein Ziel in Bezug auf das Open Office-Programm?
Da man in der Pflege viel mit dem Computer arbeiten muss, möchte ich so gut wie möglich im Open Office sein.
Unsere Erfahrungen
Nataljia: Für Nataljia stellte es anfangs eine grosse Herausforderung dar, jemandem, der noch nicht all zu lange Deutsch spricht, etwas zu erklären. Mit der Zeit fiel es ihr aber immer leichter und bereitete ihr grosse Freude. Jede Sitzung war speziell, da man Daniels Fortschritte hautnah miterleben konnte. Am schwierigsten jedoch war es für sie, Dinge zu erklären, die sie selber nicht genau verstand.
„Nur, weil etwas für einen selbst klar verständlich ist, heisst das noch lange nicht, dass es dem Gegenüber genau so geht.“
Phil: Diese Erfahrung war für mich ebenfalls sehr lehrreich, da ich mich bisher eher in der Rolle von Daniel befand und die Dinge erklärt bekommen habe. Ich fühlte mich in der neuen Rolle aber dennoch sehr wohl und es machte mir sehr viel Spass. Dies nicht zu Letzt auch wegen Daniel – er war immer super motiviert und hat gut mitgemacht.
Etwas, was man schnell mal unterschätzt, ist der Zeitaspekt. Die Vor- und Nachbearbeitungen der Nachhilfelektionen nahm relativ viel Zeit in Anspruch, was aber durch die tolle Erfahrung gar nicht ins Gewicht fiel.
Speziell in Erinnerung behalte ich unsere allererste Lektion. Ich forderte ihn auf, seinen Bildschirm über Zoom zu teilen. Bis wir das dann zusammen geschafft hatten, brauchten wir gefühlt Ewigkeiten. Zuerst probierten wir ihm erfolglos zu erklären, wo sich der Funktionsbutton dafür befindet und wie er aussieht. Leider funktionierte dies nicht und wir mussten ihn über FaceTime anrufen, damit wir seinen Bildschirm sehen konnten. Der Grund für das ganze Problem, war, dass sein Zoomfenster „halbiert“ war und er so die Funktion „Bildschirm teilen“ gar nicht sehen konnte.
Durch die Zeit mit Daniel sind mir zwei Dinge klar geworden:
- Wir sollten dankbar sein, dass wir mit so viel technischem Equipment, wie Laptop, Computer, aufgewachsen sind.
- Eine gute Planung für die Nachhilfelektionen ist sehr wichtig, aber auch der beste Plan verlangt hin und wieder Improvisation.
Autor: Phil Burri, Lehrabgänger 2020
Eine Antwort
Coole Sache und schön konntet Ihr Daniel auf diesem Weg unterstützen!